Kardiologie und internistische Intensivmedizin

Weiterbildungsmöglichkeiten:
Basis WB Innere Medizin – 36 Monate
WB Allgemeine Innere Medizin – 24 Monate
FA Innere Medizin und Kardiologie – 36 Monate
Spezielle internistische Intensivmedizin – 24 Monate

Basis WB Innere Medizin – 36 Monate

Die 3-jährige Basisweiterbildung Innere Medizin und Allgemeinmedizin wird gemeinsam von den drei internistischen Kliniken unseres Krankenhauses angeboten. Eine strukturierte Rotation gewährleistet die Arbeit auf den verschiedenen Stationen der Klinik.

Die Kliniken für Innere Medizin im Krankenhaus der Augustinerinnen halten auf sieben Stationen sowie im zugehörigen Schlaflabor insgesamt 135 Betten vor. Hierin sind Betten auf zwei Intensivstationen und einer Intermediate-Care-Station enthalten. Hinzu kommen die Notfallambulanz, die Funktionsdiagnostik und das Herzkatheter-Labor mit zwei Messplätzen.

Die Basisweiterbildung Innere Medizin und Allgemeinmedizin erfolgt nach Einweisung auf verschiedenen Stationen mit kardiologischem, pneumologischem oder gastroenterologischem Schwerpunkt. Auch auf der Privatstation, wo Patienten aus verschiedenen Fachbereichen aufgenommen werden, erfolgen Rotationen. Ein Einarbeitungskonzept besteht. Die Dauer der Rotationen auf den Stationen beträgt sechs Monate. Über drei Monate erfolgen Einsätze in der Notfallambulanz und der Sonographie.

Ärzte, die nach der Basisweiterbildung die Weiterbeschäftigung im Krankenhaus anstreben, werden (bevorzugt nach der Rotation in der Sonographie) auf den Intensivstationen eingesetzt. Eine Mitwirkung in der Funktionsdiagnostik, dem Herzkatheter-Labor, dem Schlaflabor, im Tumorboard, bei der Dokumentation für das Krebsregister, bei Diabetesschulungen, in der Schmerztherapie oder bei der Qualitätssicherung ist Teil der Arbeit. Die individuelle Abfolge wird in Abstimmung mit den Chefärzten erstellt und im Rotationsplan festgelegt. Die jeweils durchgeführten Untersuchungen und Eingriffe sind zu sammeln und am Ende der Weiterbildungszeit in Schriftform vorzulegen.

Ziel der Weiterbildung ist die Vermittlung umfassender Erkenntnisse in der Inneren Medizin. Dies beinhaltet die Abfassung von Gutachten, die Teilnahme an den täglichen Röntgendemonstrationen und die aktive Mitwirkung am Fortbildungsangebot der Kliniken.

Weiterbildung: Allgemeine Innere Medizin

Die 2-jährige Weiterbildung Innere Medizin wird gemeinsam von den drei internistischen Kliniken unseres Krankenhauses angeboten. Diese können Sie wahrnehmen, nachdem Sie die Basisweiterbildung Innere Medizin und Allgemeinmedizin durchlaufen haben.

Eine mindestens sechsmonatige Rotation auf der Intensivstation und der Beatmungsstation ist im Gesamtzeitraum enthalten. Zu Beginn der Weiterbildung Innere Medizin, wahlweise auch in der Basisweiterbildung, erfolgen die Rotationen der verschiedenen Schwerpunkte, die jeweils sechs Monate dauern:

Rotation Kardiologie:

  • Echokardiographie (150)
  • Doppler-Duplexsonographie hirnversorgender und peripherer Gefäße (100)
  • Ergometrie (50)
  • Langzeituntersuchungen von Blutdruck und Herzfrequenz (50)
  • Kipptisch-Untersuchungen (20)
  • Befundung von EKG (200)

Rotation Pneumologie:

  • Langzeituntersuchungen von Blutdruck und Herzfrequenz (50)
  • Befundung von Lungenfunktionsprüfungen (200)
  • Mitwirkung bei Bronchoskopien (25)
  • Punktionen verschiedener Organe (50)
  • Spiroergometrie (20)

Rotation Gastroenterologie:

  • Doppler-Duplexsonographie hirnversorgender und peripherer Gefäße (50)
  • Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (100)
  • Untere Intestinoskopien (100)
  • davon Proktoskopien (20)
  • Punktionen verschiedener Organe (50)
  • Schilddrüsensonographie (100)

Während der Rotationen sind die Weiterzubildenden auf den Stationen der jeweiligen fachlichen Schwerpunkte oder in der hiesigen Funktionsdiagnostik eingesetzt. Dies kann ergänzt werden durch Einsätze im Schlaflabor, in der infektiologischen Ambulanz und im Herzkatheter-Labor.

Die Rotation in der Gastroenterologie beinhaltet die Vertretung des Sonographieassistenten bei Ultraschalluntersuchungen des Bauches sowie Aufklärungsgespräche vor ambulanten endoskopischen Eingriffen, der Kontrastmittelsonographie und Unterstützung bei endoskopischen Maßnahmen. Für sechs Monate übernimmt der Weiterzubildende die Koordination und Präsentation im Tumorboard. Für sechs bis zwölf Monate sind die Weiterzubildenden für Diabetesschulungen zuständig.

Die übrigen Weiterbildungszeiten erfolgen in Abstimmung mit den Chefärzten auf den peripheren Stationen und der Notfallambulanz. Die jeweils durchgeführten Untersuchungen und Eingriffe sind zu sammeln und am Ende der Weiterbildungszeit in Schriftform vorzulegen. Ziel der Weiterbildung ist die Vermittlung umfassender Erkenntnisse in der gesamten Inneren Medizin. Dies beinhaltet die Abfassung von Gutachten, die Teilnahme an den täglichen Röntgendemonstrationen und die aktive Mitwirkung am Fortbildungsangebot der Kliniken.

Weiterbildung: Innere Medizin und Kardiologie

In der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin kann die volle Weiterbildung für das Fach Kardiologie erworben werden. Das Konzept für die dreijährige Ausbildung besteht aus folgenden Ausbildungsinhalten:

  • Kardiologische Stationen
    Auf den kardiologischen Stationen im Haus werden im Rahmen der Weiterbildung Patienten mit allen kardiologischen Krankheitsbildern betreut. Ein Schwerpunkt liegt in der stationären Versorgung von Patienten mit kardiovaskulären Notfällen. Die Überwachung dieser Patienten erfolgt über eine moderne Telemetrieanlage mit stationären und mobilen Endgeräten zur Überwachung dieser Patienten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Versorgung von elektiven Patienten mit kardiovaskulären Krankheitsbildern wie Herzinsuffizienz, Rhythmusstörungen, strukturellen Herzerkrankungen und koronarer Herzkrankheit.
     
  • Chest Pain Unit
    In der Chest Pain Unit werden in speziell strukturierten diagnostischen und therapeutischen Pfaden akut erkrankte Patienten mit „Brustschmerz“ behandelt. Im Rahmen der Weiterbildung erfolgt in Zusammenarbeit mit der interdisziplinären Notaufnahme im Hause die Betreuung und Behandlung dieser Patienten durch die Weiterzubildenden.
     
  • Kardiologische Funktionsdiagnostik
    Unter Anleitung der Oberärzte und des Chefarztes erfolgt die Weiterbildung in der transthorakalen und transösophagealen Echokardiographie  sowie der Stressechokardiographie. Hierbei kommen modernste Untersuchungsmodalitäten zum Einsatz wie die dreidimensionale Echokardiographie und echokardiographische Begleitung von Eingriffen bei strukturellen Herzerkrankungen in unserem Hybrid-Herzkatheterlabor.
     
  • Kardio-MRT und Kardio-CT
    Wir haben in unserem Haus ein Zentrum für kardiovaskuläre Bildgebung gegründet und bieten Kardio-MRT  sowohl zur Identifizierung von strukturellen Herzerkrankungen, als auch zur Ischämie/Vitalitätsdiagnostik mit Adenosin und Dobutamin-Stress an. Diese Untersuchungen werden auf hohem Qualitätsniveau durchgeführt und mit modernster Software (Circle) ausgewertet. Bei entsprechendem Interesse und Eignung kann über die kardiologische Weiterbildung hinaus eine Ausbildung zum/zur Kardio-MRT-Spezialisten/in erfolgen. Eine Level-3 Qualifikation (Curriculum kardiovaskuläre MRT der deutschen Gesellschaft für Kardiologie sowie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie) ist in der Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin vorhanden. Darüber hinaus verfügen wir über die kardiale CT-Diagnostik zur Vorbereitung von strukturellen Interventionen und zur Koronardiagnostik. 
     
  • Herzkatheterlabore:
    In unseren Herzkatheterlaboren erlernen die Weiterzubildenden die diagnostische Koronarangiographie und Rechtsherzkatheteruntersuchungen und führen diese unter Anleitung der Oberärzte und des Chefarztes selbständig durch. Weiterführende moderne intrakoronare Bildgebende Diagnostik (IVUS/OCT) sowie funktionelle Koronarmessungen (iFR/FFR) stehen ebenfalls zur Verfügung und kommen im Rahmen der Weiterbildung zum Einsatz. Weiterhin wirken die Weiterzubildenden bei Koronarinterventionen (auch komplexen Eingriffen unter Impella-Schutz sowie Rotablationen) mit. Bei entsprechendem Interesse und Eignung kann über die Ausbildung zum Facharzt für Kardiologie und Innere Medizin hinaus auch eine Ausbildung zum/zur interventionellen Kardiologen/Kardiologin erfolgen.
     
  • Elektrophysiologie:
    Die Elektrophysiologie im Haus implantiert alle Aggregate (Event Recorder, 1- und 2-Kammer Schrittmacher, ICD-Systeme, CCM-Systeme sowie CRT-Systeme) in unserem Hybrid-Herzkatheterlabor. Es sind Abfrage- und Programmiergeräte für alle gängigen Aggregate vorhanden. Die Programmierung und Überprüfung der Geräte erfolgt routinemäßig im Rahmen von stationären Aufenthalten und ambulanten Vorstellungen. Im Rahmen der Weiterbildung wirken die Weiterzubildenden an Implantationen mit. Abfragen und Programmierungen der Aggregate werden unter Anleitung der Oberärzte regelmäßig von den Weiterzubildenden im Rahmen der Weiterbildung durchgeführt.

Weiterbildung: Spezielle Internistische Intensivmedizin

Die Kliniken für Anästhesie sowie Kardiologie und internistische Intensivmedizin bieten gemeinsam die Zusatzweiterbildung „Spezielle Internistische Intensivmedizin“ an. Es besteht die volle Weiterbildungsermächtigung (24 Monate). Weiterbilder ist Prof. Dr. med. Ingo Ahrens. Die Weiterbildung erfolgt im Anschluss an die Einarbeitungsphase auf der interdisziplinären Intensivstation des Hauses, sowie der Übernahme von intensivmedizinischen Bereitschaftsdiensten. Die gemeinsamen Weiterbildungsinhalte auf der interdisziplinären Intensivstation umfassen:

  • die Versorgung von Funktionsstörungen lebenswichtiger Organsysteme,
  • die Intensivbehandlung des akuten Lungen- und Nierenversagens,
  • die Versorgung akuter Störungen des zentralen Nervensystems,
  • die Behandlung von Schockzuständen, der Sepsis, des septischen Schocks, sowie des Multiorganversagens.

In täglichen gemeinsamen Visiten und Besprechungen wird die interdisziplinäre Behandlungskoordination vermittelt. Die gebietsbezogene Arzneimitteltherapie stellt einen zentralen therapeutischen Aspekt in der Wissensvermittlung dar. Zu den weiteren gemeinsamen Inhalten gehören die Anwendung von intensivmedizinischen Scoring-Systemen, der Transport von Intensivpatienten, die Endtoddiagnostik einschließlich der Organisation von Organspende sowie krankenhaushygienische Aspekte der Intensivmedizin.

Die gemeinsam vermittelten Techniken im Rahmen der speziellen internistischen intensivmedizinischen Ausbildung umfassen jegliche Katheterisierungs- und Drainagetechniken einschließlich der Lagekontrollen, die Anwendung und Interpretation von Mess- und Überwachungstechniken, nicht-invasive und differenzierte invasive Beatmungstechniken einschließlich der Beatmungsentwöhnung bei langzeitbeatmeten Patienten. Weiterhin werden Wissen und Techniken bei Analgesierungs- und Sedierungsverfahren vermittelt, sowie in der enteralen und parentalen Ernährung einschließlich der Sondentechnik. Ebenfalls Gegenstand der gemeinsamen Weiterbildung auf der internistischen Intensivstation ist die endotracheale Intubation im Rahmen der Intensivmedizin sowie Transfusion und Blutersatztherapie.

Zentraler Bestandteil der Ausbildung ist die kardiopulmonale Reanimation; diese wird im Haus interdisziplinär durch ein Reanimationsteam – bestehend aus Anästhesist und Internist, sowie einer Intensivpflegekraft – organisiert und durchgeführt. Es erfolgt eine interne Qualitätskontrolle mit externem Benchmarking durch Teilnahme am deutschen Reanimationsregister. Als Reanimationshilfe steht ein CorPuls-System ® zur Verfügung. Bei vermuteter kardialer Ursache des Herzstillstandes kann zu jeder Zeit über die 24/7 Herzkatheter-Rufbereitschaft eine Akut-Koronarangiographie auch unter Reanimationsbedingungen durchgeführt werden.

Die im Rahmen der Zusatzweiterbildung „Spezielle Internistische Intensivmedizin“ vermittelten Inhalte und Verfahren umfassen die intensivmedizinische Behandlung gebietsbezogener Krankheitsbilder mit der differenzierten Diagnostik und Therapie der vital-bedrohlichen internistischen Erkrankungen. Schwerpunkte sind hierbei die differenzierte Elektrotherapie des Herzens und spezielle Pharmakotherapie, akut vital-bedrohliche Herzrhythmusstörungen, der differenzierte Einsatz vasoaktiver Substanzen unter hämodynamischen Monitoring, Kardioversion, Defibrillation und Elektrostimulation des Herzens. Ebenfalls zählt dazu die Anlage passager transvenöser Schrittmacher, einschließlich der radiologischen Kontrollen. Die Bronchoskopie, endoskopische Verfahren bei akuten gastrointestinalen Blutungen, sowie der differenzierte Einsatz von extrakorporalen Nierenersatzverfahren sind Gegenstand der Zusatzweiterbildung im Hause.

Neben den regelmäßigen Weiterbildungsgesprächen erfolgen Mortalitäts- und Morbiditätskonferenzen, Fallbesprechungen und fachgebietsbezogene, regelmäßige Fortbildungen. Die Teilnahme an einem intensivmedizinischen Fachkongress wird unterstützt.